Simulation

Statistische Simulation nur Schwerpunkt-/Maximalversorger

 

Wir haben eine statistische Simulation einer Kliniklandschaft mit Umwandlung der Grund- und Regelversorgung in Integrierte Versorgungszentren vorgenommen, d.h. nach Wunsch von Barmer, Robert-Bosch und Bertelsmann gibt es diese nicht mehr!

 

Die Fragestellungen:

 

- Um welche Zielgrößen der Schließung geht es (Krankenhäuser und PatientInnen)?

- Wie viele PatientInnen wären betroffen?

 

Ausgangspunkt sind.

 

1) Vorschlag des "Richtungspapier zu mittel- und langfristigen Lehren - Zwischenbilanz nach der ersten Welle der Corona-Krise 2020 mit den Forderungen".

 

Mitautor: Prof. Dr. Reinhard Busse

 

Die Forderungen im Richtungspapier.

 

- Die Grund-Regelversorgung geht in Integrierte Versorgungszentren auf.

- Die Grund-Regelversorgung ist kein Bestandteil mehr der Krankenhausplanung und der stationären DRG-Abrechnung.

- Die Versorgung erfolgt überwiegend ambulant. Notfallversorgungen reduzieren sich auf das wenige Standorte und das Notwendigste. Die ärztliche Verfügbarkeit reduziert sich auf 12 Stunden pro Tag.

 

Allein diese Kriterien besagen:

 

Das sind keine Krankenhäuser mehr.

 

Offen: Was geschieht mit den Fachkliniken? Allerdings betreuen die Fachkliniken ohnehin keine flächendeckende Versorgung und auch keine Corona-PatienInnen (außer Lungenkliniken).

 

2) Erklärung der Versorgungsstufen nach dem Muster der Bertelsmann-Studie  „Krankenhausstrukturen und Steuerung der Kapazitäten in der Corona-Pandemie - Ein Ländervergleich“

 

Diese Studie gliedert die Krankenhäuser auf S. 42 wie folgt nach Versorgungsstufen zw. "Spezialisierungsgrad":

 

• 1.348 Krankenhäuser der Grundversorgung

• 314 Krankenhäuser der Regelversorgung

• 183 Krankenhäuser der Schwerpunktversorgung

• 97 Krankenhäuser der Maximalversorgung

 

Wenn dies so stimmt, meint zumindest Bertelsmann mit der Schließung und Umwandlung auch die Fachkliniken.

 

Also verblieben demnach:

 

183 + 97 = 280 Schwerpunkt-/Maximalversorger.

 

Diese Zahl deckt sich exakt mit der Deutschen Krankenhausstatistik 2018 (DeStatis), nach Bettengrößen. Demnach umfassen Krankenhäuser ab 500 Betten exakt die 280 Krankenhäuser.

 

KH mit 500 bis 599 Betten           99

KH mit 600 bis 799 Betten           85

KH mit 800 und mehr Betten      96.

 

Zu den Annahmen

 

- Alle 280 (14,55%) Schwerpunkt-/Maximalversorger befinden sich in der Bettengröße ab 500 Betten, sie sind zu 76,7% bis 79,6% ausgelastet und betreuen 48,2% der stationären PatientInnen.

- Alle 1.645 (85,45%) Grund-/Regelversorger befinden sich in der Bettengröße bis 499 Betten und betreuen 51,8% der stationären PatientInnen.

 

Ohne Anpassungsmaßnahmen würde das bedeuten.

 

Werden 1.645 Grund-/Regelversorger in Integrierte Versorgungszentren (IVZ) umgewandelt, wären 51,8% der bisher stationär behandelten PatientInnen betroffen. Sie sollen alternativ:

 

- ambulant behandelt

- oder stationär (nicht klinisch stationär) betreut werden, wobei der Arzt aber nur an 12 Stunden pro Tag anwesend ist und seine Arbeitszeit zwischen eigener Praxis und IVZ aufteilt.

 

Simulation: maximales klinisch stationäres Patientenpotenzial

 

Zur Anpassung des klinisch-stationären Patientenpotenzials könnte man die Auslastung der Schwerpunkt-/Maximalversorger bestenfalls auf 90% anheben (extreme Belastung des Klinikpersonals). Damit gäbe es aber kaum noch Reserven für IsolationspatientInnen, die bei Pandemien (auch bei Influenza und anderen ansteckenden Krankenheiten)  einzeln in Mehrbettzimmern unterzubringen wären.

 

Damit könnte man das klinisch-stationäre Patientenpotenzial der verbleibenden Schwerpunkt-/Maximalversorger bestenfalls von 48,2% (9,4 Mio.) auf 55,5% (10,8 Mio.) erhöhen.

 

Es verbleiben also 8,6 Mio. Patientinnen, deren Erkrankung so einfach sein müsste, dass man diesen bisher klinisch-stationären PatienInnen alternativ eine ...

 

- ambulante

- nicht klinisch-stationäre Behandlung zumuten kann.

 

Die grau hinterlegten Felder der Excel-Tabelle sind eigene Berechnungen, der weiße Hintergrund Originaldaten aus der Deutschen Krankenhausstatistik 2018.

 

Der Skandal:

 

Und das nennen die Gesundheitsökonomen dann "Qualität".